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Nachberichte der Rhein-Zeitung zum 8. Spieltag

SV Güllesheim erledigt Pflichtaufgabe und übernimmt die Tabellenführung

Kreisliga B Westerwald/Wied Thomas Kahler schießt SG Ellingen II zum Sieg – Rheinbrohl mit 6:1-Kantersieg

Kreis Neuwied. Wachablösung in der Fußball-Kreisliga B Nord: Der SV Güllesheim hat am achten Spieltag nach dem 5:1 gegen Aufsteiger SV Windhagen II die Tabellenführung übernommen und fiebert nun dem Spitzenspiel gegen Vatanspor Neuwied am kommenden Sonntag entgegen.

CSV Neuwied – SG Puderbach/Daufenbach/Urbach-Dernbach/Raubach II 6:2 (2:1). Der CSV Neuwied fand in diesem Spiel immer die passende Antwort. Zunächst drehte die Heimmannschaft mit einem Doppelschlag kurz vor der Pause die Partie, und den Puderbacher Anschlusstreffer zum 3:2 konterte der CSV prompt mit dem 4:2. Tore: 0:1 Andreas Heringer (31.), 1:1 Alexander Funk (44.), 2:1 Hans Ewert (45. + 2), 3:1 Jonathan Richter (64.), 3:2 Andreas Heringer (66.), 4:2 Jonathan Richter (68.), 5:2 Johann Funk (74.), 6:2 Alexander Funk (83.). Zuschauer: 45.

FV Rheinbrohl – VfL Oberlahr-Flammersfeld 6:1 (3:0). Der FV Rheinbrohl war stets Herr der Lage und konnte nach einem ungefährdeten Sieg ausgiebig auf dem heimischen Winzerfest feiern. „Wir sind sehr froh über den ersten Heimsieg“, freute sich der Rheinbrohler Betreuer Christoph Hartmann. Tore: 1:0 Steven Stüber (8.), 2:0 Christian Wambach (28.), 3:0 Dustin Bürder (43.), 4:0 Steven Stüber (56.), 4:1 Janik Gahlmann (67.), 5:1 Mesut Yilmaz (81.), 6:1 Pierre Bleck (89.). Zuschauer: 45.

SG Ellingen/Bonefeld/Willroth II – SV Rheinbreitbach II 1:0 (0:0). Die Ellinger Reserve war klar überlegen, nutzte ihre Chancen aber nicht konsequent. „Rheinbreitbach II war aber auch besser, als es der Tabellenplatz aussagt“, fand der Ellinger Trainer Stefan Hertling. Tor: 1:0 Thomas Kahler (85., Foul-elfmeter). Zuschauer: 20.

SV Güllesheim – SV Windhagen II 5:1 (2:0). „Pflichtaufgabe erfüllt“, vermeldete SVG-Abteilungsleiter Paul Müller nach dem klaren Heimsieg, bei dem die Güllesheimer „in der zweiten Hälfte etwas zu verspielt waren.“ Tore: 1:0 Durim Jusufi (41.), 2:0 Jeton Murici (45.), 3:0 Alper Yücel (52., Foulelfmeter), 4:0 Max Meißner (66.), 4:1 Vladislav Rosca (75.), 5:1 Emrah Kücükerdogan (88.). Zuschauer: 80.

SG St. Katharinen/Vettelschoß – SG Melsbach/Altwied 3:0 (1:0). Beide Mannschaften boten den Zuschauern nur fußballerische Magerkost. „Das war ein Spiel auf überschaubarem Niveau mit vielen Fehlpässen. Unser Sieg ist dennoch verdient, weil wir mehr Ballbesitz und auch die klareren Chancen hatten“, sagte Dirk Schommers, der Trainer der SG St. Katharinen/Vettelschoß. Tore: 1:0 Michael Schady (16.), 2:0, 3:0 Christian Bär (71., 73.). Zuschauer: 60. Daniel Korzilius

Kreisliga B Süd

SV Thalhausen – ESV Siershahn 4:2 (3:2). „Siershahn hat bei unserer schlechtesten Saisonleistung gut dagegengehalten, war aber trotzdem nicht in der Lage, unseren Sieg zu gefährden“, fasste Thalhausens Trainer Dirk Klawczynski die Partie zusammen. Tore: 0:1 Alexander Zerkalij (7.), 1:1, 2:1 Gianluca de Angelis (11., Foulelfmeter, 25.), 3:1 Jan-Luka Krokowski (32.), 3:2 Velon Meha (41.), 4:2 Kevin Wranik (70., Foulelfmeter). Zuschauer: 70.

SG Wienau/Marienhausen – SV Hilalspor Selters 1:1 (0:1). Viel „Kampf und Krampf“ in einer fairen Partie und einen guten Schiedsrichter Dieter Wittelsberger aus Simmern hatte Marienhausens Abteilungsleiter Volker Müller gesehen. Müller: „Zwar hatten beide Mannschaften noch einige Chancen, aber das Unentschieden entspricht dem Spielverlauf.“ Tore: 0:1 Koray Utac (37.), 1:1 Marcel Chahino (85.). Zuschauer: 70.par

Ippolitos langes Bein entscheidet

Kreisliga B Nord – Spiel der Woche VfL Oberbieber bringt Vatanspor Neuwied die erste Niederlage bei

Von unserem Mitarbeiter Jörg Linnig

Oberbieber. Der VfL Oberbie-ber hat den Spitzenreiter Vatanspor Neuwied in einer äußerst emotionalen Begegnung der Fußball-Kreisliga B Nord mit 2:1 (1:1) vom Thron gestürzt. Eine gute Stunde lang wurde sehr guter Fußball geboten, es war spürbar, dass beide Mannschaften die Prognosen ihrer Rivalität selten aufkommen lassen wollten.

„Einen großen Teil des VfL habe ich in meiner Laufbahn als Trainer schon kennengelernt“, meinte Veysi Arbursu, jetzt als Coach bei Vatanspor tätig. So hoffte er sicherlich auf ein anständiges „Gegeneinander“, ebenso wie sein VfL-Kollege Michael Fischer. Dass beide Trainer in der letzten halben Stunde alle Hände voll damit zu tun hatten, ihre Spieler zur Ordnung zu rufen, hatte die Partie eigentlich nicht verdient.

Von Beginn an war gehörig Feuer im Spiel. Die Gastgeber übernahmen die Initiative und spielten sich bis zur Strafraumgrenze druckvoll durch, ohne jedoch zunächst eine echte Torchance vor die Füße zu bekommen. Aber der Tabellenführer hatte auch Schwierigkeiten, seine vorhandenen spielerischen Fähigkeiten zu diesem Zeitpunkt zu zu nutzen. Das gelang erst nach gut 20 Minuten. Ein gutes Zuspiel erlief Ahmed Malla- Ismail, überlupfte den VfL-Torwart Christian Marchisello und drückte den Ball selbst auch über die Linie. Doch der Schiedsrichter hatte etwas dagegen, da er den Stürmer im Abseits gesehen hatte.

Malla-Ismail setzte schon eine Minute später einen starken Kopfball knapp neben den Pfosten. Und dann gingen die Gäste doch in Führung. Nach einem Foulspiel an der Strafraumgrenze legte sich Nico Dudek den Ball zurecht und zirkelte ihn halbhoch zum 0:1 ins rechte Eck. Veysi Arbursu kommentierte diese Phase später so: „Wir haben es danach versäumt, nachzulegen.“ Mitten in die Überlegenheit seiner Mannschaft hinein fiel plötzlich der Ausgleich. Nico Velten schaffte sich mit einer geschickten Körperdrehung die nötige Bewegungsfreiheit und traf zur Freude der Schwarz-Gelben, die somit wieder im Geschäft waren – (38.). Die folgenden Angriffsversuche trug Vatanspor durch die Mitte zu eng vor, sodass die Defensive der Heimelf immer wieder stören konnte. Die Fans hatten bis zum Pausenpfiff ein wirkliches Spitzenspiel gesehen.

Dass blieb auch in der ersten Viertelstunde des zweiten Spielabschnitts so, auch wenn beide Torhüter nicht wirklich zu Paraden gezwungen wurden. Als Mittelfeldspieler Hakan Yilmaz sein Vatanspor-Team in der 61. Minute nach seinem zweiten Foulspiel mit der Ampelkarte schwächte und sich zudem nach einer verbalen Auseinandersetzung mit dem Schiedsrichter Ralf Ueberall sogar noch Rot einhandelte, war es mit der spielerischen Linie auf dem Platz vorbei. Hektik beherrschten nun die Szene. In jeder Hinsicht schenkten sich beide Mannschaften nun nichts. Je näher es auf das Spielende zulief, desto mehr spielte der VfL nun seine personelle Übermacht aus.

Dann gelang Coach Fischer der entscheidende Schachzug: Er wechselte einen „Oldie“ als Joker ein. Michele Ippolito (Jahrgang 1978) kam, sah und traf. Der Schiedsrichter hatte gerade eine Nachspielzeit von zwei Minuten angezeigt und dem VfL einen Eckball zugesprochen. Die kam nahe vor das Tor, auf dem Boden liegend wurde Ippolitos Bein immer länger und drückte die Kugel zum 2:1-Siegtor ins Netz. „Genau dafür trainiert Michele“, untermauerte Fischer seine Entscheidung, die dem „Arbursu-Team“ die erste Saisonniederlage bescherte.

Die Rudelbildung nach dem Schlusspfiff sollte nicht überbewertet, aber Freunde wurden die Spieler an diesem Abend sicher nicht mehr. „Nachdem wir in der ersten Stunde eine wirklich gute, ausgeglichene Partie gesehen haben, haben sich die Akteure danach mit anderen Problemen beschäftigt“, meinte Oberbiebers Trainer Fischer. Kollege Arbursu kämpfte irgendwie mit seinen Emotionen: „In der zweiten Hälfte haben wir geordneter gestanden, konnten uns aber nicht bis zum Ende konzentrieren.“

RZ Linz, Neuwied vom Montag, 5. Oktober 2015, Seite 27