Später Elfer lässt SG Vettelschoß jubeln
Kreisliga B Nord Jetzt kommt die Relegation – Rheinbreitbach II rettet sich mit 10:0
Kreis Neuwied. Die SG Vettelschoß/St. Katharinen hat sich durch einen Last-Minute-Sieg in Flammersfeld am letzten Spieltag der Fußball-Kreisliga B Nord die Vizemeisterschaft gesichert und nimmt nun an der Relegation zur Kreisliga A teil. Im Tabellenkeller trat der VfL Neuwied mangels Personal nicht an gegen Vatanspor Neuwied und steigt als Tabellenletzter in die Kreisliga C Nordwest ab. Da die zweite Mannschaft des SV Güllesheim als Dritter der Kreisliga C Nordwest durch den verpassten Aufstieg der ersten Mannschaft selbst nicht aufsteigen darf, entfällt die Relegation zur Kreisliga B. Somit hat der SV Rheinbreitbach II als Vorletzter den Klassenverbleib sicher.
VfL Oberlahr-Flammersfeld – SG Vettelschoß/St. Katharinen 1:2 (1:1). In der ersten Halbzeit spielte sich das Geschehen zumeist zwischen den Strafräumen ab. Nach dem Seitenwechsel drängte die SG Vettelschoß/St. Katharinen auf den Siegtreffer und bekam ein reguläres Tor von Schiedsrichter Enrico Tampe, der mit seinen Kindern ein Gespann bildete, aberkannt. „Der Schiedsrichter hat das Spiel komplett aus der Hand gegeben und nach dem Elfmeter nicht mehr angepfiffen, obwohl die reguläre Spielzeit noch gar nicht abgelaufen war“, bemängelte der Oberlahrer Vorsitzende Rainer Wilfert. Gästetrainer Dirk Schommers freute sich über das Erreichen des Relegationsplatzes: „Wir haben am Ende alles riskiert. Wir hätten vor einigen Wochen nicht damit gerechnet, noch Zweiter zu werden. Unser Glück war, dass Güllesheim es verpasst hat, den Sack zuzumachen.“ Tore: 0:1 Christian Bär (36.), 1:1 Kevin Schumacher (42.), 1:2 Patrick Kozauer (89., Foulelfmeter). Rote Karte: Ivica Grbavac (Oberlahr) wegen Foulspiels (88.). Zuschauer: 60.
SG Melsbach/Altwied – SG Ellingen/ Bonefeld/Willroth II 0:1 (0:0). Der Melsbacher Trainer Thomas Rauschenberger sprach von einer unglücklichen Niederlage: „Das war ein gutes Fußballspiel, weil beide Mannschaften zwanglos nach vorne gespielt haben. Wir hatten Pech im Abschluss, das Tor war wie vernagelt.“ Tor: 0:1 Philipp Schäfer (90.). Zuschauer: 50.
SV Rheinbreitbach II – VfL Oberbieber 10:0 (4:0). Die Rheinbreitbacher sicherten sich mit diesem Kantersieg den Klassenverbleib. „Unsere Zielsetzung war ein Punkt. Mit solch einem Spielverlauf hätte ich nicht gerechnet. Das Ergebnis spricht für sich“, so SVR-Trainer Mike Brockmann. Tore: 1:0 Yannick van Eckeren (4.), 2:0 Florian Schneider (21.), 3:0 Alexander Kerz (39.), 4:0 Florian Schneider (43.), 5:0, 6:0 Martin Schlüter (57., 78.), 7:0 Nils Katerla (80.), 8:0 Florian Schneider (84.), 9:0 Iskender Kaplan (88.), 10:0 Martin Schlüter (89.). Zuschauer: 20.
CSV Neuwied – SG DJK Neustadt-Fernthal II 7:1 (3:0). CSV-Trainer Mike Vlajnic war zufrieden mit dem Auftritt seines Teams: „Das war ein schöner Abschluss. Wir haben den Ball laufen lassen und auch in der Höhe verdient gewonnen. Der Gegner hat sich am Ende ergeben.“ Tore: 1:0, 2:0 Matthias Ruff (2., Foulelfmeter, 36.), 3:0 Denis Mensch (42.), 3:1 Jacob Klein (65.), 4:1, 5:1 Denis Mensch (73., 75.), 6:1 Thomas Mensch (79.), 7:1 Adel Karimi (85.). Zuschauer: 80.
FVR verdirbt Güllesheim den Spaß
Kreisliga B Nord 2:1 für Rheinbrohl kostet den SVG die Chance zum Aufstieg
Von unserem Mitarbeiter Jörg Linnig
Rheinbrohl. Dank einer starken zweiten Spielhälfte hat sich der FV Rheinbrohl einen prima Saisonausklang verschafft, seinem Trainer Christoph Hartmann einen schönen Abschied bereitet und dem Gast vom SV Güllesheim die Chance auf eine Relegation zur nächsthöheren Spielklasse genommen. Auf dem Kunstrasen am Hofacker siegte die Heimelf letztendlich verdient mit 2:1 (0:1).
Spätestens als bekannt wurde, dass sich in Flammersfeld die SG Vettelschoß in der 89. Minute dank eines Foulelfmeters mit 2:1 beim VfL Oberlahr drei nicht unbedingt erwartete Punkte gesichert hatte, brach beim SV Güllesheim eine kleine Fußballwelt zusammen. Mit einem Punkt Guthaben hatte man alle Trümpfe in der Hand gehabt, den verbliebenen Konkurrenten um den Relegationsplatz zwei auf Distanz zu halten.
Doch es sollte anders kommen, denn der FV Rheinbrohl war nicht so einfach zu besiegen. Das Niveau in der ersten Hälfte war mit Sicherheit der Brisanz dieser Partie gezollt. Beide Mannschaften suchten nervös ihre Linie, verstrickten sich in der Anfangsphase in viele Zweikämpfe und versuchen später, mit langen Bällen den jeweiligen Gegner vom eigenen Strafraum fernzuhalten. Bloß keinen Fehler machen, war die Devise. Die Sturmspitzen blieben stumpf und die Torhüter hatten kaum Arbeit.
Es schien eine eher langweilige Halbzeit zu werden. Bis zur 41. Minute: Giovanni Landi, mit 17 Treffern erfolgreichster Torschütze des SV Güllesheim, wühlte sich im Strafraum durch, wurde attackiert und fiel. Schiedsrichter Andreas Thieß (Neuwied), der mit seinen Entscheidungen hüben wie drüben nicht immer Anerkennung fand, seine eingeschlagene Richtung aber konsequent durchsetzte, zeigte unmissverständlich auf den Punkt. Mike Kesseler übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher zur Pausenführung für die Gäste, für die bis dahin alles nach Plan lief.
„Ich habe meine Jungs noch einmal aufgefordert Gas zu geben“, berichtete FVR-Coach Hartmann, der in der Pause wohl die richtigen Worte gefunden hatte, denn seine Schützlinge kamen wie verwandelt aus der Kabine.
Kaum fünf Minuten waren gespielt, da gelang dem FV Rheinbrohl der Ausgleich. Nach einer Ballstafette, vortragen über die linke Seite und mit einer präzisen Flanke von Ogün Karahan in den Strafraum abgeschlossen, musste Pierre Bleck den Ball nur noch über die Linie drücken.
Der Schock saß bei Güllesheim tief, die Rheinbrohler forcierten das Tempo. Karahan setzte in der 55. Minute einen Freistoß auf die Querlatte und David Höhler scheiterte wenig später in aussichtsreicher Position. Erst nach einem Konter (60.), den der SV in Überzahl drei gegen zwei liegen ließ, erwachten die Gäste und taten wieder mehr. Ihr Trainer Marcello Carrubba, der sich auf Grund der Personalmisere selbst aufstellen musste, versuchte zu beruhigen. Ein Punkt hätte ja in der Endabrechnung reichen können. Doch es gelang den Gästen an diesem für sie gebrauchten Tag nicht, das Spiel in die gewünschten Bahnen zu lenken. Es kam sogar noch schlimmer. David Höhler, der in der nächsten Saison zum Bezirksligisten SV Windhagen wechselt („Ich will mich noch einmal neu beweisen“), kurbelte gemeinsam mit den starken Brüdern Mehmet und Samet Aslan eine letzte Offensive an. Vier Rheinbrohler hatten plötzlich allen Platz der Welt, und Höhler schenkte seiner Mannschaft zum Abschied das Siegtor zum 2:1 (85.).
Das bedeutete für das Team von Trainer Carrubba ein weiteres Jahr Kreisliga B. „Ich bin nicht enttäuscht, nur maßlos traurig“, kommentierte der Coach. „In dieser entscheidenden Phase konnte ich leider auf sechs wichtige Spieler nicht zurückgreifen. Mein Respekt geht an alle Akteure, denn sie haben eine tolle Saison gespielt. Wir greifen erneut an und werden uns vielleicht in der neuen Runde belohnen“, schaute Carrubba bereits in die Zukunft.
„Das hat mir wirklich viel Spaß gemacht, das Team hat prima mitgezogen und mit der heutigen Energieleistung die vielen guten Ergebnisse in der Vergangenheit unterstrichen“, bedankte sich FV- Coach Hartmann artig bei jedem einzelnen seiner Akteure und kündigte an, auch nach seinem Rückzug den neuen Mann an der Seitenlinie, Norbert Wester, nach Kräften zu unterstützen.
Daniel Korzilius